Legio V Macedonia
    
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Legio V Macedonia
von Pompeius_Magnus am 16.03.2014 19:25Die Legio V Macedonica war eine Legion der römischen Armee, die 
43 v. Chr. von Octavian, dem späteren Augustus, und dem Konsul 
Gaius Vibius Pansa Caetronianus aufgestellt wurde und bis ins 5. 
Jahrhundert in der römischen Provinz Moesia (Mösien) bestand. Das 
Cognomen Macedonica erhielt sie, weil sie zeitweise in der römischen 
Provinz Macedonia stationiert war. Legionssymbole waren der Stier 
und der Adler.
Republik
Über die ersten Jahrzehnte der Legion gibt es keine Überlieferungen.
Es sind zwei weitere Fünfte Legionen bekannt: 
Die V Gallica und die V Urbana. Es ist möglich, dass diese beiden 
Bezeichnungen frühe Namen der V Macedonica waren. Die Legio V 
nahm 31 v. Chr. wahrscheinlich an der Schlacht bei Actium teil.
Julisch-claudische Dynastie
Die Legio V war eine der achtundzwanzig Legionen, die von Augustus 
nach dem Bürgerkrieg übernommen wurden. Sie wurde in die römische 
Provinz Macedonia verlegt, wo sie ihr Cognomen erhielt. Möglicherweise 
kämpfte die Legion in den Jahren 29 bis 27 v. Chr. unter dem Oberbefehl 
des Marcus Licinius Crassus an der Donau gegen die Skythen und trug 
zeitweilig den Namen Legio V Scythica. Veteranen der Legionen V 
Macedonica und VIII Augusta wurden um 15 v. Chr. in der Colonia 
Iulia Augusta Felix Berytus (Beirut) in der römischen Provinz Syria 
Phoenice angesiedelt, wodurch eine deutliche Romanisierung der 
Region ausgelöst wurde. Im Jahr 6 n. Chr. wurde sie nach Oescus 
in der Provinz Moesia verlegt.
Die Legionen IIII Scythica und V Macedonica operierten oft zusammen 
und gehörten um 23 n. Chr. wohl zur Besatzungsmacht in der Provinz 
Moesia. In seiner Jugend diente der spätere Kaiser Vespasian um 
27 n. Chr. als Militärtribun in einer dieser Legionen und nahm 
möglicherweise an der Niederschlagung eines Aufstandes in Thrakien 
teil. Die Legion übernahm auch Zivilaufgaben, wie den Bau und die 
Instandhaltung von Straßen zur Erschließung der Region. Im Jahr 
33/34 bauten die IIII Scythica und V Macedonica in Moesia superior 
eine Straße entlang der Donau.
62 n. Chr. kämpfte eine Vexillation der Fünften unter Lucius Iunius 
Caesennius Paetus in Armenien gegen die Parther. Nach der Schlacht 
bei Rhandeia wurde die gesamte V Macedonica, gemeinsam mit den 
Legionen Legio III Gallica, Legio VI Ferrata, und Legio X Fretensis, 
unter dem Befehl von Gnaeus Domitius Corbulo in den Osten entsandt, 
um gegen die Parther zu kämpfen.
Im Jahr 66 war die Legio V Macedonica gemeinsam mit der Legio X 
Fretensis in Antiochia am Orontes stationiert. Dann wurden die Legionen 
X Fretensis unter ihrem Legaten Marcus Ulpius Traianus, dem späteren 
Statthalter von Syrien und Vater des Kaisers Trajan, und V Macedonica 
66/67 n. Chr. in die Küstenstadt Caesarea Maritima verlegt. 67 n. Chr. 
ergab sich die Stadt Sepphoris in Galiläa der römischen Armee. Kurz 
darauf eroberte die V Macedonica den Berg Gerizim, das Hauptheiligtum 
der Samaritaner. 68 n. Chr. lag die Legion untätig in Emmaus. Einige 
erhaltene Inschriften von Soldaten der V Macedonica belegen die 
Stationierung.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roman_Legions_camps_-_AD_80.png
Stationierung der römischen Legionen um 80 n. Chr.:
1.   Legio IX Hispana: Eboracum (York)
2.   Legio XX Valeria Victrix and Legio II Adiutrix: Deva Victrix (Chester)
3.   Legio II Augusta: Isca Silurum (Caerleon)
4.   Legio XXII Primigenia and Legio X Gemina: Noviomagus (Nijmegen)
5.   Legio VI Victrix: Novaesium (Neuss)
6.   Legio XXI Rapax: Bonna (Bonn)
7.   Legio XIV Gemina: Moguntiacum (Mainz)
8.   Legio I Adiutrix: Brigetio (Szöny)
9.   Legio VIII Augusta: Argentoratum (Strasbourg)
10. Legio XI Claudia: Vindonissa (Windisch)
11. Legio XV Apollinaris: Carnuntum (Archaeological Park Carnuntum)
12. Legio XIII Gemina: Poetovio (Ptuj)
13. Legio VII Claudia: Viminacium (Kostolac)
14. Legio V Macedonica: Oescus (Gigen)
15. Legio I Italica: Novae (Svishtov)
16. Legio V Alaudae
17. Legio IV Flavia Felix: Burnum (Kistanje)
18. Legio XIV Flavia Firma: Satala (Sadagh)
19. Legio XII Fulminata: Melitene (Melitene)
20. Legio VI Ferrata: Samosata (Samsat)
21. Legio IV Scythica: Zeugma (Belkis)
22. Legio III Gallica: Raphanaea
23. Legio X: Aelia Capitolina (Jerusalem)
24. Legio XXII Deiotariana: Nicopolis
25. Legio III Cyrenaica: Coptos (Qift)
26. Legio III Augusta: Lambaesis (Tazoult-Lambese)
27. Legio VII Gemina: Legio (Leon
Vierkaiserjahr und Flavische Dynastie
Im Vierkaiserjahr 69 gehörten die iudaeischen Legionen zu den Ersten, 
die Vespasian als Kaiser anerkannten. 70 n. Chr. war der Aufstand in 
ganz Iudaea, außer in Jerusalem und einigen Festungen wie Masada, 
niedergeschlagen. Unter dem Oberbefehl des Titus, rückte die 
Legio XII Fulminata aus Caesarea aus und wurde zusammen mit 
der V Macedonica, X Fretensis und XV Apollinaris bei der Belagerung 
Jerusalems eingesetzt. Die Belagerung von Jerusalem dauerte fünf 
Monate und die belagerte Bevölkerung litt Hunger. Schließlich führten 
die kombinierten Angriffe der Legionen zur Einnahme der Stadt 
Jerusalem. Die V Macedonica verließ Iudaea und kehrte 71 n. Chr. 
nach Oescus zurück.
Domitian (81–96) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der 
Legionen I Italica, III Augusta, IV Macedonica, V Macedonica, V Alaudae, 
IIII Flavia und VII Claudia in der neugegründeten Stadt Scupi (Skopje) 
an. Im Jahr 88 gehörte die Legion zum Heer des römischen Feldherrn 
Lucius Tettius Iulianus, der in dakisches Gebiet eindrang und in der 
Schlacht von Tapae siegte. 96 n. Chr. diente der spätere Kaiser Hadrian 
in der Legion als tribunus militum.
Adoptivkaiser und Antoninische Dynastie
101 n. Chr. war die Legio V in Dakien, um unter ihrem Legatus Quintus 
Pompeius Falco in Trajans erstem Krieg gegen die Daker zu kämpfen.
Die Legion war am Bau der Trajansbrücke bei Drobeta Turnu Severin 
beteiligt.
Nach dem Ende des Krieges 106 n. Chr. wurde die Legion von Oescus 
in die Provinz Moesia inferior (Niedermösien) nach Troesmis, (heute 
Turcoaia im Kreis Tulcea in Rumänien) verlegt, wo sie bis 163 blieb. 
Der Ort lag südwestlich des Donaudeltas. Ziegelstempel der Legion 
wurden im nahen, nördlich gelegenen Kastell Dinogetia gefunden. 
Eine Vexillation nahm von 115 bis 117 an Trajans Partherkrieg teil.
Im Verlaufe der Regierungszeit des Kaisers Hadrian kam es im Jahre 
132 n. Chr. in der Provinz Judaea (heute Israel) zu einem großen 
Aufstand der dort lebenden Juden, hervorgerufen durch die Gründung 
der Colonia Aelia Capitolina an Stelle der heiligen Stadt Jerusalem 
(Bar-Kochba-Aufstand 132–135). Eine Vexillation der Legio V Macedonica 
wurde in die Provinz Judaea abkommandiert und beteiligte sich an den 
Kämpfen gegen die Aufständischen unter der Führung von Simon bar 
Kochbas. Vermutlich nahmen die V Macedonica und XI Claudia an der 
Belagerung der Festung Betar teil, deren Einnahme den Krieg beendete. 
Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden um das Jahr 135 
Veteranen der Legion in Aelia Capitolina (Jerusalem) angesiedelt.
Wiederholt wurden Vexillationen der V Macedonica ins Barbaricum nach 
Chersonesus Taurica (Bosporanisches Reich, Krim) geschickt, um die 
dortigen griechischen Städte zu schützen, aber auch um Bauvorhaben 
auszuführen. Als Kaiser Lucius Verus seinen Feldzug (161–166 n. Chr.) 
gegen die Parther begann, wurde die gesamte Legion erneut in den 
Osten verlegt, kehrte jedoch später nach Dacia Porolissensis zurück 
und schlug ihr Hauptlager in Potaissa (dem heutigen Turda) auf. Die 
Nordgrenze des Kaiserreichs war ständige Angriffen ausgesetzt; als 
Kaiser Mark Aurel sie in den Markomannenkriegen gegen die 
Markomannen, die Sarmaten, und die Quaden verteidigen musste, 
war die V Macedonica an diesen Kämpfen beteiligt.
Lucius Artorius Castus, den manche mit König Artus identifizieren, war 
um 170 Centurio und später auch Primus Pilus der Legio V Macedonica.
Wahrscheinlich bekämpfte er 172 unter Mark Aurel mit der Legio V 
Macedonica die sarmatischen Iazygen nördlich der Donau-Mündung.
Um 182–184, zu Beginn der Regierungszeit des Commodus, 
bekämpften die V Macedonica und die XIII Gemina unter Pescennius 
Niger und Clodius Albinus erneut die Sarmaten. 185 oder 187 n. Chr. 
wurde die Legion nach dem Sieg über ein Söldnerheer in Dacia mit 
dem Titel Pia Constans bzw. Pia Fidelis (treu und loyal) 
ausgezeichnet.
Zweites Vierkaiserjahr und Severer
Die Fünfte unterstützte Septimius Severus (193–211) in seinem 
Kampf um den kaiserlichen Purpur. Von Severus Alexander 
(222–235) erhielt die Legion die Beinamen Severiana und 
Severiana Alexandriana.
Soldatenkaiser
In den Jahren 243 bis 244 nahm die Legio V Macedonica unter 
Gordian III. (238–244) an dessen Sassanidenkrieg teil. In der 
Schlacht von Resaina siegten die Römer 243, doch erlitten sie 
Anfang 244 bei Mesiche eine schwere Niederlage.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Philippus_Arabus_%C3%86_29mm_247_155868.jpg
Æ des Philippus Arabs, geprägt 247/248
IMP(erator) M(arcus) IVL(ius) PHILIPPVS AVG(ustus); 
PROVINCIA DACIA. Die personifizierte Dacia hält die Standarten 
der Legio V Macedonica und der Legio XIII Gemina. Die 
Wappentiere der Legionen, Adler und Löwe stehen neben ihr.
In den Jahren 247/248 wurde die Legion V Philippianae Macedonica 
Pia Fidelis unter der Führung des Philippus Arabs und des Senators und 
späteren Kaisers Decius in Dacia (Rumänien) gegen die germanischen 
Karpen eingesetzt. Sie errichtete dort z. B. die Stadtmauer von Romula 
(Dobrosloveni). Als Decius (249–251) 249 von den Donautruppen, 
darunter auch die Legio V Macedonica zum Kaiser ausgerufen wurde,
verlegte Philippus Arabs die Legio XIII Gemina nach Aquileia um 
Oberitalien zu schützen.
Während der Stationierung in Potaissa, die fast das gesamte 3. Jhd. 
andauerte, nahm die V Macedonia an verschiedenen Feldzügen teil 
und erwarb bei verschiedenen Gelegenheiten Ruhm und Ehre. Im Jahr 
256 unterbrach die Legion ihre Bauarbeiten an einem Tempel und nahm 
an einem Feldzug des Gallienus (253–268) gegen in Dakien eingefallene 
Germanen teil, wofür ihr der Titel III Pia III Fidelis (drei Mal treu, drei 
Mal loyal) verliehen wurde. Mit dem vierten, fünften und sechsten Titel 
wurde die Legion vermutlich ausgezeichnet, als sie 260 n. Chr. als mobile 
Kavallerie-Einheit gegen die Usurpatoren Ingenuus (260?) und 
Regalianus (260) in Moesia kämpfte. Eine vexillatio kämpfte gegen 
Victorinus (269–271). Gallienus verlieh ihr den Titel VII Pia VII Fidelis 
(sieben Mal treu, sieben Mal loyal).
Bereits unter Gallienus begann ein allmählicher Abzug aus Dakien. 
271/272 konnte Aurelian (270–275) die in Dakien eingefallenen 
Goten besiegen, doch war die Provinz auf Dauer nicht zu halten.
Als Aurelian Dakien 275 n.Chr. endgültig aufgab, wurde die Legion 
in der neugebildeten Provinz Dacia ripensis in ihrem „alten" Lager 
in Oescus stationiert.
Spätantike
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Legio_V_Macedonica.png
Schildbemalung der comitatensischen Legio Quinta Macedonica im 
frühen 5. Jahrhundert
Sie schützte die Provinz in den folgenden Jahrhunderten und wurde 
eine Legio Comitatenses unter dem Magister Militum per Orientis. 
Die von Gallienus gegründete Kavallerie-Einheit wurde von Diokletian 
(284-305) ins Feldheer übernommen und 293 nach Memphis verlegt. 
Sie kämpfte 296/297 n. Chr. in Mesopotamien und Armenia gegen 
das Sassanidenreich und kehrte dann nach Ägypten zurück.
Im frühen 5. Jahrhundert unterstand die Legio Quinta Macedonica 
als Limitanei (Grenzheer) dem Dux Daciae ripensis und war in mehrere 
Vexillationen aufgeteilt, die jeweils unter dem Befehl eines Praefectus 
legionis in Variniana, Cebrus, Oescus und Sucidava (Celei) stationiert 
waren. Die Legio Quinta Macedonia im ägyptischen Memphis stand 
unter dem Oberbefehl des Comes limitis Aegypti. Ein weiterer Teil der 
Legion war als Comitatenses (Feldheer) unter dem Magister Militum 
per Orientem.
Im 6. Jahrhundert wurden die Macedonez in Antaiopolis (Qau el-Kebir, 
Ägypten) zum letzten Mal erwähnt. Später gingen beide Legionsteile in 
der byzantinischen Armee auf.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Legio_V_Macedonica

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