Letzte Ruhe im Kochtopf
    
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Re: Letzte Ruhe im Kochtopf
von Siano am 20.05.2012 00:36Was will uns dieser Bericht sagen?
Jungs...haltet die Töpfe sauber...
Siano    
Letzte Ruhe im Kochtopf
von Siano am 15.05.2012 12:34LWL - Archäologen entdecken in Haltern eine Grabstelle mit Leichen-
brandresten eines Soldaten. Bei ihren Ausgrabungen im Neubaugebiet 
des Ortsteils Berghaltern entdeckten die Antikenforscher Überreste 
eines römischen Mannes, der vor mehr als 2000 Jahren verstarb. Er 
wurde verbrannt und in einem Hügelgrab bestattet. In einem 
Kochtopf.... der jetzt als Urne herhalten mußte. Eine übliche Praxis, 
 so die Archäologen, verstorbene Legionäre so beizusetzen. 
   
Obiges Modell steht im Römermuseum Haltern.
Photo: Siano   
Photo: Siano
 Ob hier ein römischer Centurio oder auch nur ein einfacher Legionär 
seine letzte Ruhestätte fand, konnten die Archäologen des LWL nicht 
bestimmen.
Das Grabungsteam LWL-Referates für Provinzialrömische Archäologie 
war seit März auf sieben Grabungsflächen und 2500 Quadratmetern 
auch dem  Alltagsleben der Soldaten, ihrer Familien und den damaligen 
Bestattungsbräuchen auf der Spur.
In dem künftigen Baugebiet zeichneten sich im freigebaggerten 
Boden die Fundamentgräben eines Grabhügels ab. Ein Grabhügel, 
den die Ausgräber schon im Jahre 2005 angeschnitten hatten. Bis 
zu 50 cm tief waren die Bodenverfärbungen, die von den Dimen-
sionen des kreisrunden Hügelgrabes zeugen. Das Grab hatte einen 
Durchmesser von rund 10 Metern. "In der Mitte des Grabes waren 
die Leichenbrandreste des Bestatteten in der Urne beigesetzt", so 
die Grabungsleiterin und Archäologin Dr. Bettina Tremmel.
Dokumentieren konnte das zehnköpfige Grabungteam Siedlungsgruben 
aus den verschiedensten Siedlungsepochen. Die meisten davon stam-
men aus der römischen Kaiserzeit. "In den Gruben hatten die Bewohner 
ihren Hausmüll und anderer Unrat entsorgt. Das gibt uns Archäologen 
wertvolle Anhaltspunkte über das Alltagsleben der Menschen", so 
Frau Dr. Tremmel. In einer Grube wurde sogar das Skelett eines 
großen Tieres gefunden. Ob es sich dabei um ein Pferd oder ein Rind 
handelt, muss eine weitere Untersuchung zeigen.
Die aktuelle Grabungskampagne ist ein Teil der archäologischen 
Forschung an der römischen Gräberstraße. In den Jahren 2003 bis 
2006 und 2008 untersuchten LWL-Archäologen Teilflächen an der 
Weseler Straße. Hier fanden sich zahlreiche Gräber aus der 
römischen Kaiserzeit in zwei Reihen parallel zur imposanten 38 Meter 
breiten römischen Straße. Die zweite Grabreihe, an deren Ende die 
jetzigen Untersuchungen stattfanden, wurde bereits 2004 entdeckt. 
Mit dem jetzt entdecken Grab sind allein hier rund 20 Grabbauten 
nachgewiesen. Darunter runde und quadratische Anlagen, die zum 
Teil offenbar begehbar waren. In den Grabanlagen waren nicht nur
Legionäre aus dem Römerlager, sondern auch Frauen und Kinder 
beigesetzt.
      
Über den gesamten Ausgrabungskomplex mit seinen Grabanlagen soll 
eine wissenschaftliche Publikation erscheinen. Eine Restfläche, auf der
 noch eine wilde Müllkippe liegt, soll später untersucht werden.
  
Dazu folgende Info:  Mit dem Archäologiepark am LWL-Römermuseum, 
Weseler Straße, soll die Bedeutung Halterns als römischer Standort bei 
der Eroberung Germaniens vor mehr als 2000 Jahren hervorgehoben 
werden. Der erste Spatenstich für die Anlage, die in historischer Bau-
weise ergestellt wird, erfolgte am Freitag, dem 27. April 2012.
                          
            
 Quelle:Recklinghaeuser-Zeitung

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