Caligula
    
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Caligula
von Siano am 01.11.2012 14:40Der römische Kaiser Caligula.
Caligula, geb. am 31. August 12 n. Chr. in Antium 40 km vor Rom.
Name: Gaius Julius Caesar Germanicus.
Inthronisierung 37 n. Chr.  Gaius Caesar Augustus Germanicus.
Im Jahre 37 wurde hinzugefügt: Pontifex maximus, Pater patriae.
Konsul   I   1. Juli - 31. August im Jahre 37
Konsul  II   Im Jahre 39
Konsul III   Im Jahre 40
Konsul IV   Im Jahre 41  
Tribunizische Amtsgewalt erstmals bei der Inthronisierung;
dann jährliche Erneuerung.
Imperator einmal, bei der Inthronisierung.
Vollständiger Titel bei seinem Tode: 
Gaius Caesar Germanicus Augustus,
Pontifex maximus,
Consul IV,
Tribuniciae potestatis IV,
Imperator,
Pater patriae.
Ehefrauen:
1. Junia Claudia        33 n. Chr.
2. Livia Orestilla        37 n. Chr.
3. Lollia Paulina        38 n. Chr.
4. Milonia Caesonia  39 n. Chr.     
Kinder:
Julia Drusilla mit Milonia        
Ermordet am 24. Januar 41 n. Chr. auf dem Palatin.
Bestattet im Mausoleum des Augustus.  
              
Der Dritte Kaiser von Rom, Caligula, war wie die Geschichte vermerkt, 
ein gefährlicher, abstoßender und größenwahnsinniger Kaiser gewesen. 
Dieses Charakterbild hat er sich selber zuzuschreiben. 
Sein Vater, Germanicus, ein Neffe des Kaisers Tiberius, galt als Held 
und war unter seinen Landsleuten sehr geachtet. Diese Achtung wußte 
Caligula zu nutzen. Die Kindheit war überschattet vom Tod seiner 
Mutter und Brüder, Nero und Drusus, die der Verschwörung gegen 
Tiberius bezichtigt wurden. Caligula wußte jedoch, wie er sich die 
Freundschaft Tiberius sichern konnte und sogar die Chance, zu dessen 
Nachfolger zu werden. Als er im Alter von achtzehn Jahren zu Tiberius 
nach Capri zog, machte ihn der Kaiser zu seinem Erben und Nachfolger. 
Der Präfekt der Prätorianer, mit Namen Marco, sorgte für einen  
reibunglosen Machtwechsel nach dem Tode des Tiberius am 16. März 37.   
Reiterstatue des jungen Caligula
Der Senat und das Volk begrüßten Jubelnd die Inthronisierung des 
Caligulas. Der jugendliche Monarch schien alle die Hoffnungen zu 
erfüllen, die auch sein Vater Germanicus verkörperte. Die ersten 
Monate seiner Regierung erfüllten diese Erwartungen auch. Er 
verteilte Geschenke an seine Untertanen und Gelder an seine P
rätorianer, die ihm zur Macht verholfen hatten.
Die schwere Krankheit, die Caligula ereilte, sechs Monate nach 
seiner Thronbesteigung, änderte alles. Panikattacken und eine 
schwere Schlaflosigkeit, er schlief nur noch drei Stunden pro Nacht. 
Gräßliche Albträume plagten den Kaiser und er wandelte stundenlang
durch die Hallen und Gänge des Palastes, wobei er die Morgen-
dämmerung herbei flehte. Seine Gesundung erfolgte im Oktober 
oder November 37. Gesundung? Es trat eine geistige Verwirrung bei 
ihm auf. Nachwirkung seiner Krankheit oder die Erkenntnis, dass auch 
ein Caligula nicht unersetzlich war?    
Die ersten Opfer waren Gemellus, ein Miterbe, bestimmt von Tiberius, 
dann folgte der Prätorianer Marco, der zum Selbstmord gezwungen 
wurde. Es folgten eine lange Liste der Opfer des Caligula.
Das Jahr 38 brachte auch Caligula persönliche schwere Verluste: 
Drusilla, seine Lieblingsschwester, mit der er Inzests betrieben haben 
sollte, starb. Er wurde schon in jüngeren Jahren im Bett mit Drusilla 
erwischt. Als diese nun am 10. Juni 38 starb, befahl der Kaiser ihre 
Vergöttlichung.  
Die Ehen der Vergangenheit brachten keinem Glück:
Junia Claudia, seine erste Frau, die er 33 heiratet, starb bald darauf 
im Kindbett. Die zweite Frau, Livia Orestilla, die mit Gaius Calpurnius 
Piso verlobt war, holte Caligula aus dessen Hochzeitsfeier, weil er 
Livia für sich beanspruchte. Zwei Monate später war er die Frau leid und 
 er heiratete ein Jahr später die Lollia Paulina. Diese Ehe wurde ebenso 
schnell geschieden. Seine letzte und vierte Ehe, mit Melonia Caesiona, 
die einige Jahre älter war als er und mit der Caligula schon einige Jahre 
lang ein Verhältnis hatte, hielt. Im Spätsommer 39 wurde geheiratet 
 und einen Monat später schenkte Melonia einer Tochter das Leben. 
Caligula gab diesem Mädchen den Namen: Julia Drusilla, im Andenken 
an seine Schwester.  
Der Weg zum Ende des Tyrannen führte über Verschwendungssucht, 
Erpressung, Enteigung und Mord:
Tiberius immenses Vermögen von über 3000 Millionen Sesterzen war 
schnell aufgebraucht. Caligulas Angewohnheit, Perlen in Essig aufzulösen 
und diese dann zu trinken; juwelenbesetzte Prunkschiffe zu bauen; eine 
Brücke über die Bucht von Neapel, von Puteoli nach Bauli, aus 
beschlagnahmten Handelsschiffen zu legen, nur um auf dieser Brücke 
mit einem Streiwagen zu fahren, kosteten Unsummen.
Es wurden nun die Steuern erhoben, Gladiatoren an reiche Senatoren 
versteigert, es wurde enteignet und erpresst, und Caligula  bemächtigte 
sich unter fadenscheinigen Erklärungen fremden Erbguts. Ach ja, er soll 
sogar in seinem Palast ein Bordell eingerichtet haben, um sich zu 
bereichern. Die Beziehungen zum Senat verschlechterten sich und 
gipfelten in dem Höhepunkt, das Incitatus, das Lieblingspferd des 
Caligula, zum Konsul gewählt werden sollte. Das Spiel war vorbei.... 
Eine gefährliche Verschwörung konnte Caligula abwenden, indem er 
seine beiden Schwestern, Agrippina und Livilla, auf den Pontischen 
Inseln inhaftierte und den ehemaligen Mann der Drusilla, Marcus 
Aemilius Lepidus, hinrichten lies. Alle drei Pesonen waren der 
Verschwörung und des Verrates angeklagt und überführt.
Nahaufnahme der obigen Reiterstatue
Caligula stellte zwei neue Legionen auf und zog mit diesen nach 
Norden. Zweck war die Eroberung Britanniens. Er ließ seine 
Legionen zur Kanalküste marschieren und diese dann Muscheln 
sammeln. Die Invasion Britanniens aber wurde vertagt. Zeitgenossen 
vermuteten später, dass ihm das Risiko zu groß gewesen sein. In 
Rom zurück, im Mai 40,  feierte Caligula einen Triumpf auf den Sieg 
über Britannien. Die letzten Monate ließ sich der Kaiser als Gott  
verehren und preßte angesehenen Bürgern hohe Geldsummen ab, 
für die Ehre, ihr Priester zu sein. Ende des Jahres 40 waren nahezu 
alle seine Anhänger, wenn überhaupt noch vorhanden, verloren. 
Gegen Ende des Jahres 40 deckte er eine weitere Konspiration auf 
und richtete weitere Senatoren hin.
Das Attentat auf den Kaiser aber war schon von langer Hand geplant 
und sollte am 24. Januar 41 während der Palatinischen Spiele, letzter 
Tag, stattfinden. Hohe Offiziere der Prätorianergarde, Cassius Chaerea 
und Cornelius Sabinus, sollten die Hauptakteure sein. Dahinter standen 
 noch ihr Präfekt Arrecinus Clemens und mehrere Senatsmitglieder, 
sowie der mächtige Hofbeamte Callistus. Caligula sollte in der 
Mittagspause, wenn er das Theater verließ, getötet werden. In einem 
engen Korridor folgte der letzte Akt: Der Prätorianeroffizier Chaerea hieb 
 Caligula das Schwert ins Genick, Sabinus versetzte ihm einen Stoß in die 
Brust. Der Tyrann starb unter dreißig Hieben der Verschwörer. Seine 
Gattin Caesonia und seine Tochter ereilten am gleichen Tage sein 
Schicksal. Der Mord an Caligula stürzte Rom in ein Chaos. Die Leibgarde 
 des Kaisers, die aus Germanen bestand, machte Jagdt auf die Mörder 
ihres Herrn. Der Nachfolger des Tyrannen Caligulas: Claudius aus Lyon.       
         
N. S.:
Caligulas Schwestern, Agrippina und Livilla wurden aus ihrer 
Verbannung zurück nach Rom geholt. Sie hatten beide keinen 
Grund ihren Bruder zu lieben, aber sie ordneten eine förmliche 
Feuerbestattung der Überreste ihres Bruders an. Seine Asche 
wurde im Augustusmausoleum beigesetzt.
Der Name Caligulas wurde aus den Chroniken getilgt, seine Bilder 
und Statuen wurden gestürzt und zerstört. Die Erinnerung an diesen 
Tyrann aber lebt in der Geschichte bis heute und alle Zeit weiter.          

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