Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
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Re: Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
von flavius am 26.09.2011 23:18SALVE mein Freund Ralf.
Ich komm aus dem Staunen nicht mehr Raus.Ich bin erst mal Sprachlos. Da gibt es für mich nur einen Satz,und der heist. : DAS IST SPITZE SPITZE SPITZE:
Das hat mir gerade noch vor dem schlafen gehen gefehlt. Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und Erfolg mit Deinen Sammlung.
Bis dann Dein Freund Reinhold.
VALE Flavius Linus CENTURIO
Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
von Pompeius_Magnus am 24.09.2011 19:53Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
Ein eigenes kleines Geschichtsmuseum mit dem Schwerpunkt
römische Geschichte, Legionärsgeschichte ging in Erfüllung:
Eine bunte Welt der römischen Uniformen, Rüstungen, Waffen
und Artefakte, wie ich es mir als kleiner Junge erträumt hatte.


Rückblick:
Irgendwann, ich war ca. 8 Jahre alt, fiel auf dem Schulhof das Wort:
"Imperator". Klang interessant und fremd zugleich: Ein Name, ein Titel,
eine Beleidigung? Hinterfragt, erklärte mir mein Schulkamerad Christian:
"Was du kennst Cäsar nicht? Imperator Roms?" Nö...ich stand dumm
dar... So begann die Geschichte einer römischen "Liebe".... Ich
besorgte mir Bücher über Römer und Germanen, Alexander und
Hannibal und über Gajus Julius Cäsar, Imperator Roms.


Eine ausdrucksstarke Büste des Gaius Julius Caesar.

Zu sehen im Vatikanischen Museum in Rom.
Oder als Kopie in unserer Ausstellung.
Oder als Kopie in unserer Ausstellung.

Detail der Büste.

Dieser Ausstellungsbereich wird eine kleine Gedenkstelle für G.Julius
Caesar beherbergen. Hoffe sie wird diesen Sommer fertig...
Die Literatur war nicht leicht zu bekommen. Nach dem zweiten
Weltkrieg wurde mit Literatur lieber der Ofen gefüttert, als wie
das Hirn. Mein Schulleiter, Rektor, Julius Burkhard, lieh mir die
Bücher aus seinem privaten Fundus. Als Gegenleistung mußte
ich in den Schulpausen im Rektorenzimmer sitzen und "Telefon-
dienst" machen. Natürlich "Freiwillig".
Ich vertiefte mich so in die Geschichtsliteratur, kein Fußball, kein
Schwimmen und kein Äpfelklauen konnte mich reizen. Nach einiger
Zeit mußte ich etwas "Greifbares" haben: "Ein sichtbares Zeichen:
Ein Schild und ein Schwert" mußten her.
Vater baute mir die beiden Sachen, mehr Ritter wie Römer, aber mit
sehr viel Liebe. Als ich mit diesen Waffen durch die Straßen rannte,
traf mich mancher neidische Blick meiner Kameraden und Freunde.
Und ab sofort war Fußball etc. Nebensache. Ralf hatte einen Vater,
der solche Sachen bauen konnte. Nun, mein Vater war ein
phantastischer Mann, er ließ sich nicht lange bitten und baute
eine Reihe Schwerter und Schilde aus Holz für meine Freunde.
Ab sofort spielten wir nur Römer und Germanen. Es versteht sich
Ab sofort spielten wir nur Römer und Germanen. Es versteht sich
von selbst, das ich der "Chef" war. Mit diesen Vater im Rücken....
Selbstverständlich spielten wir uns irgendwann leid und die Schwerter,
soweit noch ganz, wurden in die Ecke geworfen. Angesagt war:
"Cowboy und Indianer". Und gespielt...
Aber Rom und seine Legionen haben mich nie ganz verlassen....
Mittlerweile war ich zehn, ganz schön "Alt"...und mir passierte das
Beste was mir passieren konnte: Ich bekam eine neue Klassenlehrerin,
Ursula Siebert. Der Schulunterricht machte von diesem Zeitpunkt an
wieder Spaß. Meine Noten schnellten in die Höhe. Frau Siebert war
einfach eine kompetente und faire Pädagogin der man einfach zuhören
mußte: Geschichtsstunde, mit einem Thema, dass meine Bahnen wieder
in die "richtige" Richtung leiten sollte:
Römisch germanische Geschichte....
Der erste Aufsatz hatte eine Inhaltsaufgabe, Helmo, ein Germanen-
junge in Rom. Ein Bericht über die Erlebnisse Helmos in Rom. Es
sollten mindestens ein bis zwei Seiten werden. Daheim angekommen,
begann ich zu schreiben, eine Seite, zwei Seiten, vier Seiten....
bei der sechsten Seite habe ich aufgehört zu zählen...
Am anderen Tage gab ich den Aufsatz in der Schule ab. Eine Woche
später: Geschichtsuntericht. Die vor einer Woche abgegebenen
Aufsatzhefte lagen auf ihrem Schreibpult und irgendwie machte
unsere Lehrerin die Sache spannend: "Sie warf nicht jedem Schüler
das Heft zu, mit Benotung, sondern nahm das oberste Heft, setzte
sich auf eine Tischkante und begann zu lesen. Gefühlvoll und inhalts-
betont, las sie Satz für Satz, Zeile für Zeile. Vierzehn lange Seiten, ja,
so lang war der Aufsatz geworden, den ich über Helmo und Rom
geschrieben hatte. Und es war still geworden in der Klasse....
Als Frau Siebert den Vortrag beendet hatte, mußte ich ans Lehrerpult
treten, sie gab mir das Heft zurück und sagte: "Ich habe in meiner
Lehrerlaufbahn selten einen solch guten Aufsatz gelesen. Ich kann es
euch Schülern ruhig sagen, ich fand den Bericht so gut, dass ich ihn
euch Schülern ruhig sagen, ich fand den Bericht so gut, dass ich ihn
abends mit ins Bett genommen habe und die Seiten zweimal las".
Ich kann heute das Gefühl nicht mehr beschreiben, das damals durch
meinen Körper strömte, als diese Worte in der Klasse fielen. Ich
verehrte die Klassenlehrerin, glaube ich, noch etwas mehr. So motiviert
war ich wieder voll im "Rennen": Rom und seine Legionen... Für mich
sprang eine "Eins" sowie ein Riegel Schokolade dabei heraus. An
Geburtstagen und Weihnachten wünschte ich mir fortan nur noch
römische Figuren von Elastolin.

Römische Elastolinfiguren

Detailgetreue Nachbildungen römischer und germanischer Spielzeug-
römische Figuren von Elastolin.

Römische Elastolinfiguren

Detailgetreue Nachbildungen römischer und germanischer Spielzeug-
figuren. Jeder Muskel und Sandalenfilm war "Mein". Jedes Buch über
Rom verschlungen. Oma hatte mittlerweile eine Leihbücherei und
besorgte mir manchen Band über die Antike. So zog sich mein
Interesse an Rom und seine Krieger durch die Lebensjahrzehnte.
Als wir in die Eifel zogen, ergab sich die Möglichkeit, ein kleines
Museum einzurichten. Mit Artefakten aus aller Welt, aber mit Schwer-
Museum einzurichten. Mit Artefakten aus aller Welt, aber mit Schwer-
punkt: "Römer, Soldaten und Legionäre in kompletten Rüstungen
und Waffen, Standarten, Fahnen und Legionsadler. Vieles wurde fertig
gekauft...vieles aber selber gefertigt: Kettenhemd, Schilde, Waffen,
Fahnen, Tuniken und Ausrüstung. Ohne meine Familie, besonders
ohne meine Frau Petra, hätten wir diese Sammlung nicht aufbauen
können, dieses Museum nicht realisieren können. Es ist noch nicht
alles perfekt, aber die einzelnen Rüstungen vom Legionär über den
Zenturio bis hin zum Prätorianer werden stetig qualitativ aufgewertet,
bzw. verbessert.
und Waffen, Standarten, Fahnen und Legionsadler. Vieles wurde fertig
gekauft...vieles aber selber gefertigt: Kettenhemd, Schilde, Waffen,
Fahnen, Tuniken und Ausrüstung. Ohne meine Familie, besonders
ohne meine Frau Petra, hätten wir diese Sammlung nicht aufbauen
können, dieses Museum nicht realisieren können. Es ist noch nicht
alles perfekt, aber die einzelnen Rüstungen vom Legionär über den
Zenturio bis hin zum Prätorianer werden stetig qualitativ aufgewertet,
bzw. verbessert.
Möchte auch die vielen Helfer und Freunde nicht vergessen, die uns
bei so manchen Arbeiten, besonders Metallarbeiten, geholfen haben.
Danke Freunde.... Und nun, viel Freude beim Betrachten der Bilder.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen zum Thema römisches Museum
haben, so sind diese immer herzlich willkommen.
Siano
Siano

Ausstellungsraum des Museums, linker Teil.

Standartengalerie, der Sockel ist einfach ideal, eine gute Standfestigkeit
der Standarten, Fahnen, etc.

Signifer, ein römischer Adler - oder Standartenträger.

Centurio mit Phalerae, crista transversa und vitis.
Römischer Offizier, ca. 3. Jahrhundert n. Chr.

Signifer, ein römischer Adler - oder Standartenträger.

Centurio mit Phalerae, crista transversa und vitis.

Römischer Offizier, ca. 3. Jahrhundert n. Chr.

Prachtvolle Helme, rechts Fund aus Serbien.

Ohne Worte.....

Waffen und Büstengalerie.

Drei Epochen: 200 v. Chr. bis 100 n. Chr.

Exponaten und "Erinnerungs" - Regal

Originale aus Ägypten, teilweise noch mit ursprünglicher Bemalung.

Diverse originale Exponate aus einer bewegten Zeit.

Detailaufnahme mit Siegesstab.

Lorica Segmentata, kleinem Parma und Ausrüstung

Diverse Exponate wie Kinderrüstung, etc.

Paradehelm ab 3.Jahrhundert v. Chr. bis weit nach Christi wurde
dieser ursprünglich griechische Helmtyp von den römischen Offizieren
getragen. Dieser attische Helm ist schon einen zweiten Blick wert.

Lituus, ein römisches Signalhorn wird der Reiterei zugeschrieben.

Römische Parma, Rundschild mit Leinen überzogen und handbemalt.
Motiv von unserem Forumsmitglied Scipio (John). Durchmesser 80 cm.

Detail des attischen Offiziers mit Musculata und Siegesstab.

Detail des attischen Offiziers mit Musculata und Siegesstab.

Aquila, Standarten- und Fahnenheiligtum

Standarten im Detail. Die rechte Standarte wurde von einer kleinen
Plissemacherei in Wuppertal, die von zwei älteren Damen geführt wurde,
gefertigt. Eine schöne Arbeit, die mit Goldfäden ausgeführt wurde.

Ruhezone im römischen Stil.

Die "Kaiserin"
Der "Kaiser"


Im Schmucke seiner Auszeichnungen
Detailaufnahme der Phalerae
Schöne verzierte Tunika...

Dieser Prunkhelm aus dem 4.Jahrhundert n. Chr. wurde in der
römisch/byzantinischen Grabungsstätte in Berkasovo, heute
Serbien, gefunden. In dieser Grabungsstätte wurden weitere
Prunkhelme und Reiterrüstungen gefunden.
Der obige Helm ist zu bestaunen im Museum Voivodina Serbien.
Unser Praetorianer in Front.....

Unser Prätorianer von der Seite....

Aquilifer mit Maske, Musculata und kleiner Parma.

Kavallerist mit Plumata, Helm Typ Deurne, Hasta und Reiterstandarte,
ein Draco. Der Helm wurde in den Niederlanden bei Deurne beim Torfstechen
ausgegraben. Der Träger dieses Reiterhelms war vermutlich ein Offizier der
Vexillatio Comitatensis Stablesiana VI. Eine Inschrift im Stirnreif "Stablesia VI"
lässt dies vermuten.
Die Verzierungen sind so aufwendig, dass dieser Helm nur von einem
sehr ranghohen Offizier getragen werden konnte. Archäologische Be-
gleitfosilien wie ein Silberblechbeschlag, eine Zwiebelknopffibel, Sporn,
Glocke aus dem Pferdegeschirr und Münzen aus der Zeit 315 - 319
Constantins des Großen lassen auf eine Zeit um 320 schließen.
Ein interressanter Bericht über diesen Helm und Träger steht im Band III
von Marcus Junkelmann: "Die Reiter Roms". Auf Seite 161 des Bandes.
Tipp: Alle drei Bände kaufen.

Dieser Helmtyp wurde in England gefunden und man schreibt ihn dem
Kavallerie-Sport zu. Annahme auf Grund der Prägearbeiten in der Kalotte,
die sportliche Aktivitäten der Reiter zeigt. Der wunderschöne Helm
wurde bei Ribchester (Lancashire) entdeckt. Heute zu sehen im British
Museum London.

Es geht weiter mit Teil II
Kritik? Ja, aber auch: Ut desint vires tamen
est laudanda voluntas. Oder?
Siano
N.S. Auf Anfrage ist das Private Museum auch zu besichtigen!
Kontakt:
Für Forumsmitglieder Anfrage über bekannte Telefonnummer oder
durch persönliche Nachricht im Forum.
Für interessierte Besucher/Nicht-Mitglieder per E-Mail an
[email protected]
Siehe auch: Neuzugänge
Photos: Siano