Vercingetorix
    
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Vercingetorix
von Siano am 25.03.2013 18:06Vercingetorix war ein Fürst der gallisch-keltischen Arverner und 
stammte aus dem Adelsgeschlecht der Arverner. Die Arverner 
waren ein keltischer Stamm aus der heutigen französischen Region 
Auvergne. Vercingetorix wurde um 82 v. Chr. geboren und starb 
46 v. Chr. in Rom. Er vereinte im Jahr 52 v. Chr. fast alle gallischen 
Völker zu einem letzen, aber erfolglosen Versuch, ihre Unabhängigkeit 
 gegen Rom in Person des Eroberers Gaius Julius Cäsar zu verteidigen.   
  
Vercingetorix spricht über die Verteidigung der Stadt Alesia.  Gemälde 
um 1869 von Francois Ehrmann 1833 - 1910
Diesem letzten Kampf waren andere Schlachten vorangegangen. 
Nach kleineren Scherereien und Aufständen gegen römische 
Geschäftsleute brachte er im Jahr 52 v. Chr. unter anderem 
Stämme wie die Senonen, Parisier, Pictonen, Turonen und 
Lemovicier auf seine Seite. Von diesen erhielt Vercingetorix 
den Oberbefehl im Kampf gegen Cäsar. Als Cäsar davon erfuhr, 
eilte er in das Gebiet der Arverner. Es kam zu Schlachten u. a.  
bei Gorgodina, Cenabum (Orléans) und Noviodunum Biturigum, 
in denen Vercingetorix vorerst unterlag.
Vercingetorix´ neuer Plan war die "Taktik der verbrannten Erde". 
Seine Gallier zerstörten Siedlungen und Nahrungsvorräte, nur die 
Stadt Avaricum (Bourges) blieb verschont, in deren Nähe sich 
Vercingetorix verschanzte. Nach vorangegangener Belagerung stürmte 
 Cäsar die Stadt, seinen Berichten zufolge überlebten 800 der 40.000 
Einwohner...
  
Modell der Belagerungsanlage von Avaricum im Museum of the 
United States Military Academy (Quelle: Wikipedia)  
Diese Niederlage stärkte Vercingetorix, denn er gewann die Führer 
weiterer Stämme für sich, sodass sein Heer schnell weiter wuchs und 
die Verluste der Schlacht um Avaricum wettgemacht wurden.
Der gallische Fürst zog sich in die schwer einnehmbare Festung 
Gergovia zurück, das zugleich die Hauptstadt der Arverner war. 
Vercingetorix´ Truppen konnten dort einen Angriff Cäsars zurück-
schlagen, bei dem der römische Feldherr knapp 700 Soldaten verlor. 
Vercingetorix konnte nach diesem Erfolg weitere gallische Stämme 
für sich gewinnen. Während einer gesamtgallischen Versammlung 
in Bibracte wurde Vercingetorix einstimmig zum Oberbefehlshaber 
ernannt. Teile seiner Streitkräfte setzten gegen Vercingetorix Willen 
eine offensive Fortführung des Krieges durch und unterlagen den 
Römern bei der Reiterschlacht am Armancon vollständig.     
Die Überreste der Armee zogen sich nach Alesia zurück, wo sie von 
Cäsar belagert wurden. Die Römer errichteten ein umfangreiches 
System von Wällen, Gräben und Palisaden um die Stadt. Ein gallisches 
Entsatzheer (Entsatz ist eine militärische Operation, um eine Truppe 
von außen aus einer Einschließung zu befreien und ihr dadurch wieder 
Handlungsfreiheit zu verschaffen [Quelle: Wikipedia]) kam vergeblich 
Vercingetorix zu Hilfe. Angesichts der hohen Verluste riet dieser 
angeblich seinen Truppen, sich zu ergeben und ihn an den Sieger 
auszuliefern, um bessere Bedingungen zu erhalten.
Vercingetorix legt seine Waffen Cäsar zu Füßen, Gemälde von 
Lionel Royer um 1899 (Quelle: Wikipedia) 
Nach seiner Gefangennahme wurde er sechs lange Jahre in Rom 
eingekerkert und im September 46 v. Chr. bei Cäsars Triumph 
durch Rom geführt, wo man Vercingetorix anschließend tötete.    
Die Gestalt des Vercingetorix wurde im 19. Jahrhundert verklärt zu 
einem mythischen Ursprungs-Helden der französischen Nation. Ganz 
ähnlich wie es in Deutschland mit der Verehrung von Hermann dem 
Cherusker geschah, diente die Feier des Vercingetorix dazu, für die 
französische Nation bis ins erste vorchristliche Jahrhundert reichende 
 „Kontinuitäten zu konstruieren und Traditionen zu erfinden" 
(Quelle: Wikipedia).  
  
Vercingetorix-Denkmal in Clermont-Ferrand
(Quelle: Wikipedia)

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